Der errechnete Termin war für Ende Januar 2022 geplant. In der 36SSW startete ich mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur, da ich damit gute Erfahrungen in der 1. Schwangerschaft bzw. Geburt gemacht hatte. In der 39SSW merkte ich, dass die Einstichstellen der Nadeln etwas bewirkten – mein Körper reagierte anders darauf, als die vorherigen Wochen. Ich wurde etwas nervös, da ich ein bestimmtes Datum für die Geburt visualisierte – aber gegen die Natur kommt man nicht an 🙂
Am nächsten Tag hatte ich die letzte Untersuchung bei meiner Gynäkologin. Sie stellte fest, dass sich mein Körper bereits auf die Geburt vorbereite und teilte mir mit, dass es wahrscheinlich in den nächsten Tagen los geht. Wie Recht sie doch hatte:
Am selben Tag begannen Abends die Wehen einzusetzen, jedoch in einem unregelmässigen Abstand (15-30 Minuten). Ich konnte sie sehr gut veratmen und hoffte, dass es “nur” Übungswehen seien. Gegen 23 Uhr gingen wir zu Bett. Die Wehen kamen weiterhin im selben Abstand, waren aber nicht intensiv, weshalb ich immer noch dachte, dass es Übungswehen sind. In den nächsten 3 Stunden verkürzte sich jeweils der Abstand zu 5-10 Minuten. Da rief ich im Krankenhaus an, erklärte die Situation und fragte nach Rat. Ich vereinbarte noch 1 Stunde zu warten. Der Abstand zwischen den Wehen war nun bei ca. 5 Minuten. Ich beschloss ins Krankenhaus zu fahren – schlimmsten Falls gehe ich wieder nachhause, sagte ich mir.
Dort angekommen händigte ich meine Geburtswunschliste aus und wurde anschliessend untersucht. Da die Wehen überhaupt nicht schmerzhaft waren (verglichen zur 1. Geburt), ging ich davon aus, dass man mich wieder nachhause schicken würde. Die Beleghebamme war aber der Meinung, dass das Baby an diesem Tag zur Welt kommen würde. So wurde alles für die Geburt vorbereitet: Ich durfte in die Geburtswanne, jedoch war mir nicht so ganz wohl dabei und die Hebamme empfahl mir “an Land” zu kommen, um einen Dammriss besser kontrollieren und verhindern zu können. Gesagt getan. Ich fühlte mich im Bett wohler.
Bei jeder Wehe visualisierte ich, wie sich der Muttermund verkürzte. Bei der 1. Muttermunduntersuchung (gegen 5 Uhr) sagte mir die Hebamme, dass dieser ca. 3-4 cm offen sei. Nach einer weiteren Stunde war der Muttermund bereits 7-8 cm offen. Die Hebamme sagte mir, dass es nicht mehr lange geht, bis der Kleine da ist. Bis dahin waren die Wehen überhaupt nicht schmerzhaft. Ich konnte jede einzelne von ihnen gut veratmen. Um 7 Uhr verspürte ich sehr starke Schmerzen: die Geburt. Glücklicherweise ging dies nur eine knappe halbe Stunde so (fühlte sich jedoch viel kürzer an). Ich visualisierte mein Kraftort. Zufall oder nicht: Im Gebärzimmer hing ein Bild von meinem Kraftort…
Um 7.27 erblickte mein zweiter Sohn das Licht der Welt und ich war überrascht, wie viel mir Hypnobirthing half! All die Visualisierungen, Atemtechniken und das Vertrauen, dass alles gut kommt, haben mir eine schöne zweite Geburt ermöglicht.
(Die Nachgeburt verlief schnell und einfach – dank der Visualisierung, dass sich die Plazenta gut löst. Auch hatte ich verglichen zur 1. Geburt minime Geburtsverletzungen – dank dem Vertrauen, dass es besser als beim 1. Mal wird und natürlich auch der Hebamme 🙂 )
Martina, ich möchte Dir nochmals recht herzlich für alles Danken und hoffe sehr, dass viele weitere werdende Eltern von Deinem Kurs profitieren und eine schöne Geburt erleben können.